Umbau Holzbalkendecken

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Dipl. Ing. Uwe Besecke LL.M
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Umbau Holzbalkendecken

Bauplanung, Baustatik, Bauherrenberater, Baumängel, Schulungen, Gutachten
Veröffentlicht von Besecke in Bestandsimmobilien · 23 Juli 2021
Tags: HolzbalkendeckenobersteGeschossdeckeenergetischeModernisierung
Holzbalkendecken beim Umbau Bestandsgebäude - #FragdenStatiker

Nach dem Kauf einer Immobilie gibt es den Wunsch, die Immobilie umzubauen oder energetisch zu ertüchtigen.
Gerade die energetische Ertüchtigung nach dem neuen Gebäudeenergiegesetz, sei es Dämmung, eine PV – Anlage o.ä., macht Sinn und wird vom Staat besonders gefördert. Dazu kann auch ein neuer Fußbodenaufbau für eine Fußbodenheizung sowie dem Brand- und Schallschutz gehören.
 
Gerade bei Gebäude, welche vor 1950 erbaut wurden und Holzbalkendecken haben, können diese vergleichsweise einfachen Maßnahmen zu statischen Problemen führen. Dies wird oft unterschätzt und führt später zu entsprechenden Schäden. Von Trockenbaufirmen hört man immer, dass der Trockenestrich nicht schwer ist und ein Trockenbau als Schall- und Trittschutz problemlos angebaut werden kann.

Wir als erfahrene Statiker haben da unsere Zweifel und staunen über solche Aussagen.
 
Gerade bei Holzbalkendecken tritt der Effekt der Durchbiegung bei langer Lasteinwirkung auf. Der Aufbau der Holzbalkendecken, nachdem die alte Bestandsstatik damals erstellt wurde, ist fast immer der Gleiche. Lehmeinschub o.ä. von ca. 10 cm Höhe, Holzdielung mit Linoleum und Stroh mit Kalkputz an der Decke auf Holzputzträger. Der Balkenabstand liegt in vielen Fällen bei ca. 62 cm. Mit diesen Eigenlasten und den damals geltenden Verkehrslasten wurde die Tragfähigkeit manuell nachgewiesen. Per Hand und nicht mit ausführlicher Software und Computer wie heute üblich. Damals nicht so entscheidend war die Gebrauchsfähigkeit (Durchbiegung). Wenn wir heute mit Durchlaufträgersystemen rechnen als statisches System, so war dies vor über 60 Jahren nicht üblich. Als statisches System war der Einfeldträger weit verbreitet, auch wegen dem manuellen Rechenaufwand.
 
Bei Spannweiten von 5 m können sich dann schon 1,5 – 2 cm Durchbiegung mit den Jahren einstellen. Durchbiegungen, welche dauerhaft bleiben und sich nicht wieder zurück bilden.
 
Bringt man jetzt noch zusätzliche Lasten in die Holzbalkendecke ein ohne diese zu entlasten bzw. die Holzbalken zu verstärken, dann wird sich die Durchbiegung weiter erhöhen und die zulässigen Grenzen der Gebrauchsfähigkeit möglicherweise überschreiten. Dies wird besonders beim Ausbau eines Dachgeschosses deutlich. Die zulässige Durchbiegung z.B. l/300 hängt von der Spannweite ab, welche gleich bleibt. Erhöht sich die Belastung, dann wird sich die vorhandene Verformung weiter erhöhen. Eine Rißbildung an der Decke wird dann immer wahrscheinlicher sein. Gleichzeitig ist auch zu bedenken, dass die Holzbalken nach 50 Jahren in ihrer Festigkeit nicht mehr neu sind, Die Festigkeit also eingeschränkt sein kann und Holzschädigungen aufweisen können. Dies ist besonders im Auflagerbereich an Außenwänden der Fall oder in Nassräumen.

Beispiel aus Holzschäden:



Aus diesen Gründen können wir nur empfehlen, dass ein Statiker diese Decken auf die vorhandenen Durchbiegungen und Festigkeiten untersucht und auf Grundlage der neuen Lasteintragungen diese Holzbalken nachrechnet. Mit diesen statischen Berechnungen kann man dann eine weitere Planung zum Ausbau vornehmen und wirtschaftliche Betrachtungen führen. Technisch gesehen gibt es unterschiedliche Lösungsansätze, wobei immer die Standfestigkeit des Gebäudes im Auge behalten werden muss.
Ein Beispiel haben wir einmal dokumentiert. (http://www.besecke-bauplanung.de/geschichte-einer-vision.html)
 
Eine gute Planung und statische Beratung ist also die Grundvoraussetzung für den Erfolg eines Umbaus.
Stellt sich die Frage warum? Diese Frage haben wir hier beantwortet.


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